Der ganzheitliche Blick ist entscheidend
OP-Säle sind komplexe Raumsysteme. Die Verbände ZVEI und Spectaris haben deshalb als strategischen Lösungsbeitrag für Betreiber eine Planungshilfe zur Ausstattung von OPs entwickelt.
Den gesellschaftlichen Forderungen nach verfügbarer, sicherer und qualitativ hochwertiger Gesundheitsversorgung stellen medizintechnische Hersteller fortlaufend neue, verbesserte Lösungsmöglichkeiten gegenüber.
Herausforderungen –medizinisch und betrieblich Insbesondere im Bereich integrierter Operationsräume planen Klinikbetreiber immer häufiger multimodale Gesamtsysteme (Abb. 1), die über das Zusammenwachsen von Radiologie und Chirurgie bereits deutlich hinausgehen. Dieses dynamische Herangehen muss den hauseigenen Bedarf an neuen Ausstattungsmerkmalen und den veränderten Leistungsanspruch des Betreibers mit den baulichen Voraussetzungen und sonstigen lokalen Gegebenheiten in Einklang bringen. Unter Wettbewerbsaspekten wird es für Krankenhäuser zudem immer wichtiger, hybride Behandlungsmöglichkeiten anzubieten. Sowohl die planerische Vorbereitung als auch das Investitionsvolumen und die passgenaue Umsetzung stellen dabei regelmäßig eine besondere Herausforderung dar.
Vorüberlegungen für ein Investitionsprojekt
Mediziner verschiedener Disziplinen und unterstützendes Personal arbeiten mittlerweile fachübergreifend in OPs zusammen. Häufig entstehen hybride OPs unter Einbeziehung einer Angiografie-Anlage, die zur zeitlich engen Verknüpfung von Diagnose und Therapie beiträgt. Mobile C-Bögen und andere radiologische Systeme sind in Echtzeit in der Lage, die erforderliche Bildqualität zu liefern. Große Bedeutung hat der Raumbedarf eines OP. Fahrwege für Technik und Patient müssen freigehalten und mögliche Geräte-Kollisionen durch geeignete Anordnung vermieden werden. Der integrierte OP, der alle medizintechnischen Systeme und weitere technische Komponenten beinhaltet – wie sachgerechte Belüftung, parallele Monitordarstellungen und gesicherte IT-Vernetzung – ermöglicht der traditionellen Leistungserbringung überlegene Versorgungsformen. Dabei müssen aber, mit Blick auf Ökonomie und Arbeitsabläufe, nicht zwingend High-End-Lösungen oder der maximal mögliche Umfang an Technik umgesetzt werden. Wichtig ist vielmehr, die beabsichtigte Nutzung und die erforderlichen Qualifikationen der Mitarbeiter von Anfang an im Blick zu behalten. Zudem spielt die Flexibilität der Ausstattungselemente eine tragende Rolle. Und schließlich gilt es dabei, alle Fragen rund um die Themen Hygiene-Management und IT-Sicherheitsarchitektur und ihrer Subsysteme im gesamten Krankenhaus im Auge zu behalten. Von grundlegender Bedeutung ist auch, ob ein Bestandsbau, ein Neubau oder ein Bau-Modul umzurüsten bzw. einzurichten ist. Bestehende Bauten erhöhen erfahrungsgemäß die planerische Komplexität, zumal im Falle eines Umbaus auch der Weiterbetrieb des Hauses insgesamt gewährleistet sein muss. Aus diesen Gründen braucht es vor der Beschaffungsplanung für solche Funktionsräume eine sorgfältige Analyse.